Conceptualising Foot and Mouth Disease
The Socio-Cultural Role of Metaphors, Frames and Narratives
Abstract
In diesem Artikel analysieren wir die Maul- und Klauenseuche, die im Jahre 2001 in Großbritannien grassierte in ihrem kognitiven und soziokulturellen Zusammenhang. Mythen der Landwirtschaft, Metaphern des Krieges und anderer Krankheiten, zusammen mit schockierenden Bildern des Todes und der Zerstörung, hatten einen großen Einfluss auf die Berichterstattung in den Zeitungen und auf den politischen Diskurs. Bisher herrscht in der kognitiven Linguistik das Analysieren einzelner metaphorischer Satze noch vor. Indem wir die Maul- und Klauenseuche in ihrem sozialen Zusammenhang untersuchen, wollen über diesen Ansatz hinausgehen. Wir studieren Metaphern als Teile von stereotypischen Narrativen und im Zusammenhang mit anderen semantischen und historischen Bildfeldern. Wir argumentieren, dass Metaphern nicht nur kognitive, sondern auch kulturelle und soziale Phänomene sind. Sie sind Teil der kulturellen Phantasie eines Volkes, sie verstärken kulturelle Stereotypen, sie naturalisieren soziale Vorstellungen und sie beeinflussen die Sozialpolitik.