Metonymischer Bedeutungswandel und pragmatische Strategien

Zur Geschichte von frz. quand même*

Autor/innen

  • Richard Waltereit

Abstract

In der Forschung zum semantischen Wandel werden Inhaltswörter und Funktionswörter meist völlig getrennt behandelt. Bei Inhaltswörtern stehen semantische Typen des Wandels (Metapher, Metonymie, taxonomischer Wandel) im Vordergrund, bei Funktionswörtern und Diskursmarkern dominieren Begriffe wie Subjektivierung und Intersubjektivierung (Traugott / Dasher 2002). Am Beispiel der französischen Diskurspartikel quand même möchte ich zeigen, dass hier die gleichen Kategorien wie beim semantischen Wandel von Inhaltswörtern angewendet werden können. Die Partikelbedeutung von quand même ‚immerhin‘, ‚doch‘ ist aus der Adverbbedeutung ‚trotzdem‘ hervorgegangen. Der Unterschied zwischen semantischem Wandel bei Diskurspartikeln und Funktionswörtern einerseits und bei Inhaltswörtern andererseits liegt nicht im Typ der semantischen Beziehung zwischen Ausgangs- und Zielbedeutung, sondern in der pragmatischen Strategie, die Sprecher dazu bringt, einen Ausdruck mit einer anderen Funktion als bisher zu verwenden.

Downloads

Veröffentlicht

2025-07-03