Killing Time
Metaphors and their implications in lexicon and
Abstract
In der jüngeren kognitiven Linguistik wurde die große Relevanz der Metapher herausgestellt, die nicht mehr nur als reine Stilfigur betrachtet sondern als ein wichtiger semantischer Prozess z.B. in psycholinguistischen und lexikologischen Fragestellungen erörtert wird. Metaphern im weitesten Sinne dienen dazu die uns umgebende Welt zu kategorisieren; unter so verstandener Metaphorik subsumiert man Metaphern im engeren Sinne, Metonymien und sog. „Metaphtonymien“ (Goossens 1990). Die Rolle der Metapher als ein produktives Verfahren zur Bedeutungserweiterung von Lexemen ist unumstritten. Es stellt sich aber die Frage nach dem genauen Status der Metapher im Lexikon. Der vorliegende Aufsatz hat daher zum Ziel u.a. anhand niederländischer Beispiele (Dirven 1985) die übereinzelsprachlich festzustellende Interaktion zwischen Metaphern, Morphologie und Syntax analysierend darzustellen. Besonders diskutiert wird der spanische metaphorische Ausdruck „matar el tiempo“ (wörtl. „die Zeit töten“). Es soll gezeigt werden, dass dieser Ausdruck eine „tote Metapher“ und somit das Ergebnis eines Lexikalisierungsprozesses ist, sichtbar an einer Selektionsrestriktionsverletzung und einer syntaktischen Anomalie (Nicht-Setzung der Präposition „a“). Das Ergebnis der Analyse führt zur Verwerfung der anfänglich aufgestellten Hypothese einer bestehenden Interaktion zwischen dieser konkreten Metapher und der Syntax.