Grammatical gender as the basis to create gender metaphors in Indian political discourse
Abstract
Dieser Artikel basiert auf einer Studie, welche die Bedeutung des grammatikalischen Geschlechts bei der Personifizierung von abstrakten Konzepten im gegenwärtigen indischen politischen Diskurs untersucht, in welchem vorwiegend die Sprache Hindi gebraucht wird. Hindi verfügt über ein Zweigeschlechtersystem und die Zuordnung des biologischen und grammatikalischen Geschlechts wird durch eine hochgradig gebeugte Satzstruktur verstärkt. Die Geschlechtskennzeichnung wird durch Satz und Diskurs bekräftigt. Der vorliegende Artikel analysiert die Konstruktion dreier spezifischer Konzepte (der Sprache Hindi) im gegenwärtigen indischen gesellschaftspolitischen Diskurs – mehengaai (Inflation; fem.), vikaas (Entwicklung; mask.) und bhaasha (Sprache; fem.) – in zehn Texten, um die Bedeutung des grammatikalischen Geschlechts in der metaphorischen Konstruktion dieser Konzepte zu untersuchen. Die Analyse zeigt, wie der kulturelle Rahmen des Patriarchats und die Verknüpfung des biologischen mit dem grammatikalischen Geschlecht bei der Erschaffung dieser Geschlechtermetaphern zusammenspielen. Der größere kulturelle Rahmen bietet Zugang zu kulturspezifischen mentalen Modellen eines Mann-Frau-Vergleichs, welcher maskulinen und femininen Substantiven zugeordnet ist, um geschlechtsbasierte personifizierte Metaphern zu bilden.