Die religiöse Metapher als Zeichenprozess

Autor/innen

  • Volkhard Krech

Abstract

Der Text macht es sich zur Aufgabe, die in religiöser Kommunikation verwendete Metapher vor dem Hintergrund der Peirce’schen Semiotik nicht als ein einzelnes Zeichen, sondern als einen Prozess zu verstehen, der aus verschiedenen Zeichenarten besteht. Dazu ist es zunächst notwendig, die Grundannahmen dieses semiotischen Ansatzes darzulegen. Sodann wird anhand von empirischem Material der metaphorische Prozess rekonstruiert, in dem zwei verschiedene konzeptionelle Domänen aufeinander abgebildet werden. Schließlich wird auf dieser Basis die Funktionsweise von Metaphern im religiösen Zusammenhang analysiert. Im Ergebnis besteht der metaphorische Zeichenprozess im Allgemeinen aus dem Zusammenspiel eines Indexes und eines Ikons, das im Symbol vermittelt wird, sowie aus der Oszillation zwischen Metonymie und Metapher. Im religiösen Gebrauch handelt es sich bei der Metapher um eine semantische Konkretion des religiösen Codes, der in der Unterscheidung zwischen Immanenz und Transzendenz besteht. Religiöser Sinn bildet sich, indem eine bekannte (immanente) Quelldomäne mit Religion als unbekannter (transzendenter) Zieldomäne verschränkt wird.

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Veröffentlicht

2025-07-31