Kulturgrenzen, Hot-Spots und Schlepper
Sprachliche Verortungspraktiken von Flucht und Asyl
Abstract
Am 5. Juni 2016 stimmen Schweizer Stimmberechtigte über die Revision des Asylgesetzes ab, denn die Schweizerische Volkspartei (SVP) hat nach einer ersten Abstimmung im Juni 2013 ein erneutes Referendum initiiert. Folge der politischen Auseinandersetzung ist die mediale Debatte über Flucht und das Recht auf Asyl in Schweizer Printmedien. In diesem Beitrag fragen wir: „Wie wird Flucht und Asyl im Juni 2016 medial verarbeitet und welche gesellschaftlich akzeptierten Sinnsysteme werden dabei reproduziert?“. Im Rahmen der rekonstruktiven Methoden der Sozialforschung analysieren wir mittels Metaphernanalyse sozialräumliche Wissensordnungen und gesellschaftliche Sinnstrukturen von Flucht und Asyl. Es wird deutlich, dass sich Printmedien aktiv an den Bedeutungszuschreibungen von Flucht und Asyl beteiligen, indem sie spezifische Subjektpositionen und Raumkonstrukte (re-)produzieren und in Bezug zueinander setzen, sodass Akteure und Handlungen verräumlicht repräsentiert werden.