Ernährt ihr euch von diesem Gold?

Ressourcenraub versus Nachhaltigkeit als Thema kolonialzeitlicher Amerika-Chroniken

Autor/innen

  • Monika Wehrheim

Abstract

Die spanische Eroberung Amerikas war von Anbeginn an auf das engste verknüpft mit dem Streben nach schnellem wirtschaftlichem Gewinn. Im Zentrum stand dabei die Sicherung von Edelmetallen wie Gold und Silber, die oftmals gewaltsam erbeutet wurden. Der Beitrag soll im Folgenden der Frage nachgehen, wie der Ressourcenraub und die damit einhergehende Zerstörung von Natur und indigenen Lebensräumen sowie der durch die spezifische koloniale Ausbeutung vorangetriebene Genozid in den kolonialzeitlichen Amerika-Chroniken verhandelt werden. Auf der Grundlage der kolonialzeitlichen Texte soll gezeigt werden, dass die Debatte um Nachhaltigkeit auch historisch entwickelt werden kann, wurde doch die Frage nach dem Umgang mit den vorhandenen Ressourcen seit Beginn der Kolonisierung gestellt – freilich in einer anderen Terminologie und Perspektive als heute. Die Eroberung Amerikas können wir als einen gigantischen Raubzug betrachten, bei dem nicht allein Gold und Silber, sondern auch Menschen (als Sklaven oder im Encomienda-System) dem Nutzen der Eroberer anheimfielen. Interessanterweise wurde dieser Aneignungsprozess aber von Beginn an immer auch kritisch hinterfragt und zwar nicht nur von indigener, sondern auch von spanisch-katholischer Seite.

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Veröffentlicht

2025-07-31