The role of metaphor and metonymy in the portrayal of what is currently called schizophrenia
Abstract
Die Studie untersucht mithilfe kognitionslinguistischer Methoden die Rollen von Metapher und Metonymie bei der Darstellung von Schizophrenie in skandinavischen psychiatrischen Lehrbüchern aus drei Zeiträumen: ca. 1900, als der Name der Krankheit noch Dementia praecox (‘vorzeitige Demenz‘) war, ca. 1950, als Schizophrenie (‘gespaltene Seele‘) den Terminus Dementia praecox ersetzt hatte, und ca. 2000. Die Studie zeigt, dass Metapher und Metonymie sowohl bei der Namensgebung als auch bei der Beschreibung der Krankheit wichtige Rollen spielen. Die Namensänderung scheint zu einer Änderung der Verwendung von Metaphern in den Lehrbüchern geführt zu haben, wobei Patienten nach Einführung des Begriffs ‘Schizophrenie’ als „gespalten“ beschrieben wurden. Das Adjektiv schizophren ermöglicht es, mittels der Diagnose auf die diagnostizierte Person Bezug zu nehmen, wie in „der/die Schizophrene“. Sowohl die Konnotationen der Schizophrenie als auch die DIAGNOSE FÜR DIAGNOSTIZIERT(E)-Metonymie dürften zur Stigmatisierung der Krankheit und der darunter leidenden Personen beitragen.