Masculinist Metaphors, Feminist research
Abstract
Der Beitrag fragt nach der einzelsprachenübergreifenden Gültigkeit von Hines Ergebnissen zu englischen Tiermetaphern, die Frauen als Objekt sexueller Begierde beschreiben. Daten aus verschiedenen Quellen belegen, daß es vergleichbare Metaphorisierungen auch im Italienischen und Französischen gibt, die allerdings ein breiteres Anwendungsspektrum aufweisen. Entsprechende metaphorische Ausdrücke können etwa dazu dienen, Frauen sexistisch darzustellen (durch Analogien zu Kategorien wie ‘Vieh’, ‘Spiel’, ‘Haustiere’, ‘Insekten’ und ‘Wildtiere’), oder auch andere gesellschaftliche Gruppen, die im Verhältnis zur dominanten Gruppe abweichende Merkmale aufweisen, zu diskriminieren (z.B. Homosexuelle). Unsere Auswertungen zeigen ebenfalls, dass nicht alle metaphorischen Attribute in der gleichen Weise benutzt werden: einige werden aussschließlich zum Ansprechen von Personen verwendet, andere, um über sie zu sprechen; einige dienen als Koseformen, andere als Beleidigungen; verschiedene lexikalisierte Metaphern fokussieren auf sexuelles Verlangen, andere auf sexuelles Herabwürdigen, wieder andere auf weitere Typen von Geringschätzungen. Unsere Ergebnisse legen nahe, dass die ideologische Bedeutung einer Metapher (d.h. die mappings zwischen der Ausgangs- und Zieldomäne und ihre spezifische lexikalische Enkodierung) besser bestimmt werden kann, wenn sie im Verhältnis zu komplementären oder benachbarten Erfahrungsbereichen untersucht wird. Schließlich zeigt unsere Studie auch auf einer allgemeineren Ebene die Notwendigkeit, die Kontextualisierung von Metaphern in die Analyse mit einzubeziehen, um ihre sprachliche, soziale und kulturelle Bedeutung zu erhellen.