Zwischen dem Recht, der Analyse und dem Kampf
Über die Polyvalenz des Privilegs
Abstract
Um die wissenschaftliche Nützlichkeit des Konzeptes der Privilegien taxieren zu können, bietet sich die Distinktion in die Kategorien des Rechts, der Analyse und des Kampfs an. Wie die Verwendung des Begriffs im Sinne eines kodifizierten Rechtsinstituts zwischen einem semantischen Fundus und einer genuinen Funktion politischer Ordnung alterniert, so vermischen sich in der Analyse der Formen sozialer Privilegierung und Diskriminierung Referenzen von Normativität und Faktizität. Als Kampfbegriff kann das Privileg indes als diskursive Figur öffentlicher Debatten interpretiert werden, die ebenso einen Horizont mutualer Verständigung eröffnet wie ihr als Widerstand gegen repressive Strukturen eine polemisierende, divisive Logik innewohnt. Letztlich steht die konzeptionelle Konsistenz als Ergebnis dieser semantischen Polyvalenz und der disparaten Konditionen seiner Anwendung in Frage.
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